Dorfkirche Parmen

Der heutige Standort der Kirche ist mit aller Wahrscheinlichkeit seit der Besiedlung gegen Ende des 13. Jahrhunderts der Kirchplatz mit umliegender Begräbnisstätte gewesen. Über den ersten Kirchbau der Besiedlungszeit haben wir keine Angaben. Da Parmen aber bereits 1375 mit "40 Hufen" angegeben ist, kann man annehmen, dass schon zu Siedlungszeiten die erste Kirche errichtet wurde, vermutlich wie in den anderen umliegenden Siedlungsdörfern als Feldsteinbau.

Parmen muss auch über längere Zeit verlassen und wüst gewesen sein. Aber ab 1543 blüht das Dorf unter dem Besitz derer von Kerkow wieder auf. 1582 wird von der neuen Kirche, einem Fachwerkbau mit Ziegeldach, gesprochen. Um 1850 wird die Kirche als baufällig bezeichnet und 1866 abgerissen.

Schon ein Jahr später, 1867 wird das heutige Kirchgebäude eingeweiht, ein rechteckiger Feldsteinbau mit Rundbogenelementen in Backsteinausführung, in dem als einziges "Stück der alten Kirche" die Kanzel verwendet wurde.

Der Feldsteinbau weist eine Besonderheit auf, die in den Feldsteinbauten der umliegenden Orte aus dem 19. Jahrhundert vielfach anzutreffen ist. Die Verfugung der geschlagenen Feldsteine erfolgt nicht mit glattgestrichenen Mörtelfugen sondern wird in Feldsteinbruchmaterial erstellt.

Die Innenausstattung stammt aus der Erbauungszeit der Kirche. Ein aufwendiges Patronatsgestühl für die beiden Gutsbesitzer in Parmen und Warbende hat es nicht gegeben. Der Herrschaft waren die Seitenbänke des Altarraumes (an der Westseite z. T. abgebaut) zugedacht. Ein Harmonium ersetzte die nicht vorhandene Orgel.

Die Kirche besaß nie einen Turm. Im Südgiebel befindet sich der hölzerne Glockenstuhl, ursprünglich für zwei Glocken angelegt. Carl Christoff Fronhöffer, einer der nach 1700 häufig wechselnden Besitzer des Dorfes, ließ 1736 von dem Berliner Glockengießer J. P. Meurer zwei Glocken gießen und stiftete sie der Kirche Parmen. Die kleinere Glocke wird 1894, nachdem sie schon 1850 durch einen Sprung defekt war, umgegossen und im Jahr 1917 für Rüstungszwecke eingezogen. Die große Glocke mit der Inschrift "Soli deo gloria" ist noch heute erhalten.

1933 wurde am Nordgiebel ein Trauerraum für Bestattungen angebaut. Die Empore wurde 1959 mit Glaseinsätzen geschlossen, um einen zusätzlichen Raum auch als Winterkirche zu gewinnen. Im Zuge von Renovierungsarbeiten in der Kirche erfolgte 1993 die Neugestaltung der Altarrückwand.

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