Dorfkirche Weggun

Der heutige Standort der Kirche ist seit der Besiedlung Ende des 13. Jahrhunderts mit großer Wahrscheinlichkeit immer der Kirchplatz des Dorfes gewesen. Die erste Kirche war wie überall in den Siedlungsstätten unserer Gegend ein Feldsteinbau. Um die Kirche herum wurden die Verstorbenen bestattet. Mit Beginn des Jahres 1827 wurde der Friedhof „vor dem Dorf“ angelegt.

Die Kirche existierte bis etwa 1810 und war im Laufe der Zeit immer wieder erneuert worden. Auch die Zerstörungen im 30 jährigen Krieg muss die Kirche überstanden haben wenn auch mit großen Schäden. Auch die Glocke, nach Schätzungen der Fachleute aus dem 15. Jahrhundert, blieb erhalten.

Der 1732 nach Weggun kommende Pfarrer Rettich notierte dann, dass 1740 die Kirche „schön ausgebaut“ wurden sei. Das endgültige Ende des alten Feldsteinbaues muss dann um 1810 gewesen sein, denn 1813 errichtete man eine Holzkirche auf dem Kirchplatz. Sie muss nur eine vorübergehende Lösung gewesen sein, denn 1831 begann der Bau der neuen, jetzigen Kirche, bei dem das Material der alten Feldsteinkirche verwandt wurde.

Die Kirche ist ein rechteckiger turmloser Putzbau, der im Jahre 1832 eingeweiht wurde. Der klassizistische Stil der Putzfassade mit ausladendem Sims lässt auf Einfluss des großen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel schließen. An der Nord- und Südfassade befinden sich vier große Rundbogenfenster. Die Ostfassade ist mit einer Rundbogenblende und klassizistischen Strukturen gestaltet. In der Westfassade befindet sich ein Rundbogenfenster, das als Schalluke für die dort früher befindliche Glockenstube diente.

Die Glocke wurde 2007 von der Berliner Firma Schmidt restauriert und elektrifiziert. Die Innenausstattung stammt mit wenigen Ausnahmen aus der Erbauungszeit der Kirche. Auf der Westempore befindet sich die von dem Stettiner Orgelbauer Grüneberg im Jahre 1892 erbaute Orgel – eine Kegelladenorgel mit 4 Manualregistern und einem Fußpedal. Seit der Restaurierung der Orgel im Jahre 2004 durch den Orgelbauer Tobias Schramm (Thomsdorf) ist der ursprüngliche Handblasebalg durch ein elektrisch betriebenes Orgelgebläse ausgetauscht worden.

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